1987 kam ich mit 22 zum ersten Mal mit Atari in Kontakt.
Ich war seinerzeit als DJ in einer kleinen Bar/Diskothek in Braunschweig aktiv. Heute kennt man sie nicht mehr. „Sir Henry“ war der Name. Bereits Jahre zuvor hatte ich mit 20 eine große und schnell wachsende Plattensammlung, die bald unübersichtlich wurde. Irgendwann war sie so groß, dass ich zuviel Zeit mit dem suchen verbrachte. Es brauchte daher nur wenige Überlegungen und die Entscheidung stand. Eine digitale Katalogisierung musste her, weil Karteikarten schon damals nicht mehr sinnvoll waren.
Also kaufte ich mir einen gebrauchten Atari 600 XL. Autodidaktisch brachte ich mir die Programmierung bei. Datenbankprogramme gab es damals auf dem 8bit Atari nur sehr wenige. Ernsthaft anwendbar waren nur zwei. Entsprechend teuer waren sie. Also begann ich mit der Entwicklung eines Datenbanksystems. Sehr schnell kam ich an die Speichergrenzen. Es musste alsbald ein 800XL her. Obendrein mussten ein zweites und drittes Diskettenlaufwerk, ein Drucker und einiges Zubehör angeschafft werden. Außerdem auch Literatur und einiges an Softwarebibliotheken. Ich fand Gefallen an der Programmierung.
Nachdem ich als gelernter Bau- und Möbeltischler Geselle aus gesundheitlichen Gründen meinen Job nicht ausüben konnte, kam 1988 die Frage wohin die Reise gehen sollte. Gleich im ersten Gespräch beim Arbeitsamt kam die Frage: Was wollen sie lernen? „Programmierung“ antwortete ich. Und so folgten 2 Jahre Umschulung zum Datenverarbeitungskaufmann (1), zu deren Beginn ich mir einen PC kaufte. Einen „Atari PC3“ natürlich. Drei Jahre später baute ich meinen ersten eigenen PC, einen 386 DX40 zusammen. Aber obwohl nun nicht mehr „Atari“ auf dem Tower stand, so blieb der Atari doch immer mein „Kind“. Er war es, an dem ich die ersten Computer-Schritte machte, er war es, der meine Zukunft veränderte und er war es letztendlich der alle Grundsteine zur späteren Existenzsicherung gelegt hatte, als ich mit 55 mein Arbeitsleben aus gesundheitlichen Gründen an den Nagel hängen musste.
Nach über 30 Jahren als IT Professional in Softwareentwicklung für Datenbanksysteme, Back- und Frontend, muss ich mich seit 2020 nicht mehr auf den Job konzentrieren, sondern kann mich entspannt meinen Hobbys widmen. Back to the Roots hatte ich mich schon ab 2000 wieder tiefer mit dem Atari auseinandergesetzt und vielerlei rund um diesen Computer unternommen und für die Atari-Community Inhalte geschaffen. Die Ergebnisse, die Sammelleidenschaft und Erkenntnisse daraus, finden sich auf dieser Webseite wieder.
AiiBee (aka AndreasB)
(1) Der Beruf des Datenverarbeitungskaufmann wurde 1997 in verschiedene Ausbildungsberufe aufgeteilt: IT-Systemkaufmann, Fachinformatiker mit den Fachrichtungen Anwendungsentwicklung und Systemintegration, Informatikkaufmann und IT-Systemelektroniker. Vor einigen Jahren gab es dann weitere Splittungen. Personen mit dem Berufsbild des DV-Kaufmann sind deshalb sehr begehrt, da sie bis auf den Systemelektroniker alle diese Berufe abdecken können (wenn sie sich auch weiter fortgebildet hatten)